Spielanalyse des neunen Kampfspieles First Life

Getestet von Siggi Exner 08.12.2006

Die Diskussion um das Verbot von Killerspielen nimmt in Deutschland kein Ende. Dabei wird das ultimative Kampfspiel “First Life”  völlig außer Acht gelassen und dass obwohl  fast 82 Millionen Mitspieler allein in Deutschland an diesem Spiel beteiligt sind.  In diesem so erfolgreichen Spiel geht es darum, möglichst wenig mit den Endgegner zu tun zu haben. Spieler die durch Geburt, kriminelles Handeln, viel Glück und manchmal auch durch erfolgreiches Arbeiten extrem reich geworden sind, haben die Möglichkeit sich freizukaufen, oder sogar die Lakaien und Handlanger  des Endgegners für sich arbeiten zu lassen, um noch mehr Reichtum anzuhäufen. All die anderen Spieler kämpfen sich durchs Spiel, bis sie  zum Endgegner kommen. Dabei gibt es vier plus ein Bonus-Level. Sie heißen nach dem Endgegner Hartz I - IV. Das Neue an diesem  Spiel ist, dass man, obwohl er  nicht zu besiegen ist, trotzdem ins nächste Level aufsteigt. Der Endgegner  zieht dabei in jedem Level dem Spieler möglichst viel an Würde, Lebensenergie und “ Vermögen ”  ab. Sein Ziel ist es, den Spieler  so schwer zu schädigen, dass er (der Spieler) das rettende  Bonus- Level (Rente) so schwer angeschlagen erreicht, dass er in diesem Level nur noch in tiefster Armut dahin vegetieren kann (höchst mögliche Punktzahl). Dabei versucht der Endgegner auch die direkten Angehörigen, besonders die Kinder des Spielers, mit ins Verderben zu stürzen. (Bringt besonders viele Bonuspunkte)

Um seine Ziele zu erreichen hilft ihm (Endgegner) eine Schar von Monstern, Dämonen, Untoten und Bestien, die als Sammelbegriff auch der Einfachheit halber  PolitikerInnen und ManagerInnen  genannt werden könnten. Sie versuchen durch ständiges attackieren die Spieler möglichst früh, am Besten schon als Kinder, in ihrem Spielverlauf  zu stören. Dabei ziehen sie alle Register  die das Spiel bietet.  Erzeugung von Massenarbeitslosigkeit durch eine miserable Wirtschaftspolitik, Bildung nur für die Oberschicht um möglichst vielen Kindern die Chance zu nehmen, dem Endgegner zu entkommen. Je schneller und perfekter sie dieses erreichen, desto  früher gelangen die Spieler  dann beim Endgegner.

Viele werden sich jetzt fragen, hat der Spieler keine Möglichkeit sich zu wehren bzw. welches sind seine Waffen?

Nun, er hat Möglichkeiten und auch Waffen. Leider sind diese äußerst schwach, wenn nicht  wirkungslos. Seine angeblich stärkste Waffe stellt sich sehr schnell als die Schwächste heraus. Dieses ist die Möglichkeit alle paar Jahre im kleinen wie im großen Rahmen einige Gegner abzuwählen und damit aus dem Spiel zu entfernen. Diese Methode ist allerdings bei den Spielern immer unbeliebter, weil es sich schon oft nach ein paar Wochen herausstellt, dass die neu Gewählten auch nur zu der selben Kategorie von  Monstern, Dämonen usw. gehören. Erfahrene Spieler haben schon längst durchschaut, dass die Möglichkeit der Wahl keinen Vorteil im Kampf gegen den Endgegner bringt. Sie haben den perfiden Versuch der Gegner (auch Parteien genannt), die aus einem einfachen Farbenspiel aus Schwarz, Rot, Gelb und Grün bestehen,  durchschaut. Alle Parteien entpuppten sich in den letzten 60 Jahren des Spieles letztendlich als eine Einheitspartei  mit der gleichen Spielstrategie: “ nehmt es den Armen und gibt es den Reichen “. Das Update dieses Spiels wurde damals  von den Alliierten eingeführt, als der Versuch eines tausendjährigen Spieles zum Glück  nach ein paar Jahren kläglich scheiterte.

Was aber macht diese Spiel so gefährlich?

Nun, das besondere an diesem Spiel ist, das sich niemand diesem Spiel verweigern kann. Alle Bewohner dieses Landes werden gezwungen dieses Spiel zu spielen und zwar von Anfang bis zum bitteren Ende. Dem unweigerlichen Verlust an Hab und Gut, sowie die Zerstörung ihres Lebens müssen sie hinnehmen. Nach neusten Schätzungen sind mittlerweile schon über 10 Millionen Menschen akut bedroht bzw. ihre Existenz bereits zerstört. Das sind vier Städte so groß wie Hamburg !
Nicht die durchaus perversen Killerspiele sind das Problem.

Das Problem ist, das diese Gesellschaft in ihren Werten durch eine perverse Politik entmenschlicht  worden ist. Das Gier, Macht, Eitelkeit und die uneingeschränkte Solidarität mit dem Kapital unsere so genannten Volksvertreter zu seelenlosen Geschöpfe macht. Sie haben aufgehört, den  Menschen zu dienen, was eigentlich ihr Auftrag ist.
Wir besorgten Eltern sollten uns langsam fragen, was unsere Kinder und letztendlich auch uns  mehr gefährdet.

Ich danke Ihnen fürs Lesen und wünsche allen denen, die es verdienen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Siggi

  Anfang                  zurück